Das Licht des Kindes – Impuls zum 4. Advent

Das Licht des Kindes – Impuls zum 4. Advent

Das Licht des Kindes – Impuls zum 4. Advent

# Glaubensimpuls

Das Licht des Kindes – Impuls zum 4. Advent

Das Weihnachtsbild von Júlio Resende (1917–2011) brachte uns im vergangenen Jahr Dietmar Schmeichel in Form einer großen Fliese. Das Bild hat mich sofort berührt: Es mutet an wie eine Kinderzeichnung. Maria und Josef sind ganz einfach mit ein paar Strichen gemalt. Ja, so ganz einfach war das ja damals, ohne Prunk, ohne all die schön anmutenden, – um nicht zu sagen: kitschigen – Szenen, die inzwischen hundert Mal gemalt worden sind. Und dennoch strahlen die Figuren die Weihnachtsfreude aus: In leuchtend gelber Farbe erhellen sie den Raum – oder ist hier überhaupt ein Raum? Über ihnen wölbt sich der Himmel. Da sind nicht die üblichen flatternden Engelchen, sondern – ja, was sind das? Sterne? Galaxien, das Weltall? Jedenfalls ist der Himmel offen über diesem Säugling, den Maria hochhält. Das Jesuskind leuchtet hell hinein ins Universum. „Heut schließt er wieder auf die Tür zum schönen Paradeis.“

„Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell.“ In diesem Jahr klingen diese Worte des Propheten Jesaja gar nicht uralt, sondern brandaktuell: Wir sind dieses Volk, das im Finstern wandelt, wir erleben eine zutiefst finstere Zeit. Nicht nur die Pandemie bremst gerade unsere Möglichkeiten, miteinander fröhlich zu feiern, die Konfrontationen in der Welt nehmen zu, die Folgen unseres menschlichen Übermutes sind spürbar in der immer größer werdenden sozialen Kluft und im Wandel der klimatischen Verhältnisse.

Wie zum Trotz hält Maria das Kindlein hoch: All das hat seine Zeit, aber das Licht dieses Kindes strahlt heller. Es wird die Finsternis vertreiben! Wir sind jetzt gefordert, dieses Licht weiterzugeben – wie im vergangenen Jahr: durch Ideen, Weihnachten ganz anders zu gestalten als sonst – und wohl auch viel bewusster. Dadurch, dass wir durch kleine Gesten der Aufmerksamkeit die Finsternis bei anderen erleuchten. Lassen Sie sich die Hoffnung nicht nehmen, so wie sich damals Maria und Josef in aller Finsternis auf den Weg gemacht haben im Vertrauen darauf: Gott wird es gut machen. Und das wissen wir inzwischen, was dieses Kind bewirkt hat, wie sein Licht noch heute leuchtet in alle Welt hinein.

Eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit wünscht Ihnen
Bernhard Hasse (Pfarrer in Mühlenbeck und Schildow)

Link zum Gemeindebrief

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