„Jetzt ist die Zeit der Freude“, lautet das weihnachtliche „Motto“ der diesjährigen Advents- und Weihnachtskampagne der Landeskirche.

Unter den aktuellen Umständen und den Schreckensnachrichten, die uns schon wieder jeden Tag über die Corona-Pandemie erreichen, erscheint mir dieser frohe Ausspruch fast schon zynisch.

Wie kann ich in dieser Zeit, die gerade schon wieder so dunkel wird, sagen, dass es nun die Zeit der Freude ist? Das fällt mir ehrlich schwer.

Ich glaube, dass es trotzdem oder gerade deswegen wichtig ist, sich die innere Freude zu bewahren. Die Freude daran, dass trotzdem Weihnachten sein wird. Die Freude daran, dass wir trotz Einschränkungen in ein neues Jahr gehen werden. Die Freude daran, dass wir durch die kommende Zeit kommen werden. Das hoffe ich für uns alle. Und ich hoffe, dass Sie, auch wenn es gerade schon wieder etwas düsterer aussieht, Ihre Freude bewahren können.

Ich freue mich auf die Lichter im Advent, die der Dunkelheit trotzen werden. Ich freue mich auf das Weihnachtsfest, weil das Kind geboren werden wird. Ich freue mich auf das Leuchten des Sterns, der den Weg weist. Ich freue mich auf einen Glühwein zu Hause unter der Bettdecke.

Ich freue mich auf ein neues Jahr, das Hoffnung bringt. Ich freue mich auf das alles, trotz Einschränkungen, trotz Sorgen oder dem Gefühl ausgeliefert zu sein.

Weihnachten ist die Zeit der Freude, mit der wir schwierigen Zeiten etwas entgegenzusetzen haben. Also versuchen Sie bitte, sich die Freude im Herzen zu bewahren und hoffnungsfroh in die kommende Zeit zu gehen. „Jetzt ist die Zeit der Freude“ - lassen Sie uns das in unseren Herzen weitertragen!

Sarah Schattkowsky (Pfarrerin in der Ev. Kornelius-Gemeinde am Wedding)