Glaubensimpuls zum Monatsspruch März

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# Glaubensimpuls

Glaubensimpuls zum Monatsspruch März

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Was kann uns scheiden von der Liebe Christi? (Röm 8,35)


Ich erinnere mich gut an eine lange Autofahrt zu Beginn meines Studiums von Taizé zurück nach Deutschland. Als Jugendliche war ich manchmal traurig, den Hügel in Südfrankreich wieder verlassen zu müssen. Zu wohltuend war die Gemeinschaft dort, das Beten und Singen. Dieses Mal war es anders. Ich blickte aus dem Fenster auf die vorbeiziehende, leicht geschwungene Landschaft, hier und dort leuchteten Sonnenblumenfelder, der Himmel war weit und blau. Ich hatte das Gefühl, mein Herz würde auch leuchten, von tief innen heraus. Denn unter der Woche war ich einer Glaubenserkenntnis nahe gekommen. In den morgendlichen Bibelarbeiten ging es um einige Verse aus dem 8. Kapitel des Römerbriefes und die große Frage: Was kann uns scheiden von der Liebe Christi? (Röm 8,35). Ein Bruder der Communauté (ein studierter Theologe) legte Stück für Stück die Paulusworte aus, ernsthaft und spürbar selbst bewegt von der Zusage des Paulus, denn am Ende kam heraus: Nichts kann uns von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, trennen. Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur. Man kann diese Worte im Brief an die Römer genauso nachlesen und auch das sei empfohlen. Damals aber tat es mir besonders gut, sie zugesprochen zu bekommen. Manchmal brauchen wir einen anderen Menschen, der uns das Evangelium zuspricht, aus seinem oder ihrem Glauben heraus. Manchmal brauchen wir das Vertrauen und die Hoffnung anderer, um selbst dem Vertrauen und der Hoffnung näher zu kommen. Gerade als Glaubende sind wir auf Beziehung und Gemeinschaft angewiesen, natürlich mit Gott, aber auch mit unseren Geschwistern im Glauben. Auf jener Heimfahrt fühlte ich die Kraft dieser paulinischen Verheißung für mich ganz deutlich und spürte ihr nach. Wenn nichts uns trennen kann, heißt das auch, dass wir immer verbunden sind mit Gottes Liebe. Dass diese Verbindung Bestand hat. Sie bleibt, in den Höhen und Tiefen, über die Zeiten hinweg, in Tod und Leben. Nichts kann diese Verbindung trennen. Zu Beginn der Passionszeit haben diese Worte einen besonderen Klang. In Jesus Christus zeigte Gott, wie weit seine Liebe reicht. Bis in den dunkelsten, einsamsten Abgrund. Und genau dort flammt die Hoffnung auf. Von Paulus Gedanken singt auch ein Lied aus Taizé: Nothing can ever come between us and the love of god, the love of god, revealed to us in Christ Jesus (Nichts kann uns von der Liebe Gottes scheiden, die in Christus Jesus offenbart ist). Möge diese Zuversicht uns alle begleiten in den nächsten Wochen. Möge sie unsere Herzen heller und weiter machen auf all den Wegen, die wir gehen werden. Durch Hohes und Tiefes. Durch alles, was da kommen mag. Amen. 

Pfarrerin Susanne Brusch
aus dem Gemeindebriefder
Ev. Kirchengemeinde Französisch Buchholz zu Berlin

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