Glaubensimpuls zum Monatsspruch August

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# Glaubensimpuls

Glaubensimpuls zum Monatsspruch August

Jubeln sollen alle Bäume des Waldes vor dem HERRN, denn er kommt, um die Erde zu richten.

1. Chronik 16,33

  

Erleichtert jubelnde Bäume des Waldes angesichts eines nahen Richterspruchs Gottes – wie soll man sich das vorstellen, liebe Leserinnen und Leser dieser Zeilen? 

Zumindest hier in Berlin und in Brandenburg würde der Jubel der Waldbäume mit eher dünnem Stimmchen erklingen – Sie haben die Bilder des brennenden Grunewalds und anderer Wälder doch vor Augen?  Und auch die nicht brennenden Wälder bieten, wenn man genauer hinguckt, sehr oft ein eher trauriges Bild, sind weit entfernt vom Jubel der Natur, der in 1. Chronik 16,33 anklingt.               

Die Bäume bei uns singen eher ein Klage-, statt ein Loblied. Dass die Bäume auf Gott warten und schließlich erleichtert jubeln angesichts seines nahen Richtspruchs – das ist eher unerwartet.                            

Wie kommt David, dem dieses Danklied zugeschrieben wird, dazu, so zu dichten?

Für den Dichter-König sind die Bäume nicht die einzige Verbindung zwischen Himmel und Erde. Er singt weiter: „Das Meer brause und was darinnen ist. Das Feld sei fröhlich, und alles, was darauf ist“. 

Der überschwängliche Jubel der Natur behält seine Berechtigung, weil er unseren Einsatz für eine friedliebende Welt intoniert – Ansporn für den Einsatz für soziale und ökologische Gerechtigkeit. David geht es um globales Denken: nicht ein einzelner Baum soll jubeln, sondern alle Bäume im Wald. Und das Meer und was darinnen ist. Und das Feld samt allem, was darauf ist. Also die ganze Schöpfung… Birke, Kiefer, Muscheln, Quallen. Weizen, Roggen, Möhren, Kartoffeln, Ameisen, Mäuse, Tausendfüßler. Alles was ist.

David ist Dichter und verdichtet seine Hoffnung zu einer umfassenden Sprache. Alles ist alles. Es gibt dann keine Sieger und Verlierer.                                                                                                                                         

Diese Bilder stehen (auch) für uns Menschen. Biblische Sprache ist Hoffnungssprache.. Sie lädt uns ein, eigefahrene Denkmuster zu überwinden. Und auf Gott zu hoffen, dass er kommt, um zu richten – auf Gott, einen Richter, der es versteht, Gesetz und Situation abzuwägen und aufeinander zu beziehen.

Wenn er kommt, würden wir aufatmen. Und die Bäume und Tausendfüßler auch.

Denn ohne die können wir nicht dauerhaft überleben.

Herzlich grüßt Sie - Ihre Pfarrerin Christine Franke

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