Nikolaus

Nikolaus – wer war das denn?  

Nikolaus war Bischof von Myra, heute heißt die Stadt Demre in der Türkei und dort steht ein großes Denkmal für Nikolaus. Er wurde um 280 in Patara geboren und starb zwischen 345 und 351 in Myra.Eine Unzahl von Nikolaikirchen erinnern an ihn. Warum ist er ein so beliebter Heiliger geworden?Nikolaus wurde mit 19 Jahren von seinem Onkel zum Priester geweiht und als Abt im Kloster von Sion eingesetzt. Als seine Eltern an der Pest starben, erbte Nikolaus ihr Vermögen und verteilte es an Arme. So stattete er junge Frauen mit einer Mitgift aus, damit sie nicht unverheiratet zur Prostitution gezwungen waren. 

Nach dem Tod seines Onkels pilgerte Nikolaus ins Heilige Land. Nach seiner Rückkehr wählte ihn die Gemeinde zum neuen Bischof von Myra. Er zerstörte heidnische Tempel und wurde während einer Christenverfolgung um 310 gefangen genommen und gefoltert. 325 nahm er am 1.Konzil von Nicäa teil (nizänisches Glaubensbekenntnis). Er kämpfte dort gegen den Arianismus, eine Lehre, die Jesus als nicht wesensgleich mit Gott ansah. Die Legende erzählt, er habe Arius geohrfeigt. Aber er wird auch als Mann gesehen, der diplomatisch vermitteln konnte und fähig war, Gnade vor Recht ergehen zu lassen. Man schreibt ihm den Satz zu:“Lassen wir über unserem Zorn die Sonne nicht untergehen.“

Nikolaus wird als Schutzheiliger der Kinder, der Kaufleute und der Seefahrer verehrt. Ihn umgeben viele Legenden, die bekanntesten sind: Nikolaus geht nachts unerkannt mit seinem Knecht Ruprecht durch die Stadt. Da hört er, wie ein Vater mit drei Töchtern nicht weiß, wie er sie verheiraten soll, weil er kein Geld für die Mitgift hat. Er will die Töchter zur Prostitution auf die Straße schicken. Daraufhin wirft Nikolaus dreimal einen Goldklumpen durchs Fenster und die Töchter sind gerettet. die Legende vom Kornwunder: Nikolaus erbat sich von Kaufleuten, die Getreide für den Kaiser in Rom geladen hatten, aus jedem Getreidesack etwas Korn und versprach, dass durch sein Gebet bei Ankunft des Schiffes nichts fehlen werde. So soll es dann auch gewesen sein. Eine andere Geschichte erklärt, warum er Schutzheiliger der Kinder ist: Wieder war Hungersnot. Lange hatte man auf die ägyptischen Getreideschiffe gewartet. Als sie endlich zu sehen waren, sperrten Seeräuber den Hafen ab und verlangten von den Bürgern der Stadt so viel Gold, wie in ihr Boot passte, damit sie den Hafen wieder freigäben. Als nicht genügend Gold zusammenkam, wollten die Seeräuber Kinder, die sie als Sklaven verkaufen konnten. Da kam der Bischof Nikolaus und brachte mit seinen Diakonen die goldenen Kirchengeräte und rettete die Kinder. All diesen Legenden ist gemeinsam, dass sie den Nikolaus als einen Christen zeigen, der sich für die Armen einsetzte und für Gerechtigkeit kämpfte. So gibt es den Nikolaustag nicht nur zur Freude der Kinder, sondern auch zur Erinnerung, die Armen und Schwachen nicht zu vergessen.

Pfarrerin Hannelore Kappes, Referentin für Kinder und Familienarbeit